Wahltag: Wer wird Bürgermeister*in in Bärenhausen

Bärenhausen, 14. Juli 2023

Heute herrschte in Bärenhausen reges Treiben, denn traditionell fand am zweiten Tag die Bürgermeister*innenwahl statt.

In der Stadt, in der die Kinder das Sagen haben, nehmen diese nicht nur in den verschiedenen Gewerken aktiv teil, sondern sind auch in allen Verwaltungsbereichen vertreten.

Das Rathaus Bärenhausen suchte heute eine neue Stadtverwaltung, darunter eine*n Bürgermeister*in, die/der für die kommenden sieben Tage regieren soll. Zusätzlich wurden fünf Stadträte gewählt, die jeden Tag wechseln können, um anderen Kindern die Möglichkeit zur politischen Mitarbeit zu geben.

Zweitägige Wahlkampagne

Neun Kandidat*innen traten für das Amt des/der Bürgermeisters in der Kinderstadt an, eine neue Rekordzahl. Die Kandidat*innen waren alle engagiert und hatten eigene Wahlprogramme sowie großartige Ideen zur Weiterentwicklung der Stadt. So wollten beispielsweise Mats und Emil die Löhne erhöhen. Hannah möchte die Stadt verschönern und dass nicht mehr so viel gerannt wird, um Unfälle zu verhindern. Janik findet die hohen Steuern unfair. Enna auch und ihr wäre es auch generell ein Anliegen, dass sich die Bewohner*innen Bärenhausens  noch wohler fühlen. Milena möchte unbedingt einen Kummerkasten einführen, um von den Bürger*innen direktes, anonymes Feedback zu erhalten.

Um ihre Kampagnen zu unterstützen, wurden fleißig Wahlplakate gemalt und an jedem Gewerk in der kleinen Stadt aufgehängt. Zudem wurden die Kandidat*innen mehrmals auf der Bühne der Stadt vorgestellt, sodass alle Bewohner*innen die Möglichkeit hatten, sie kennenzulernen.

Extrem hohe Wahlbeteiligung

Währenddessen bereitete sich das Rathaus auf die bevorstehende Wahl vor. Das Rathaus steht Rede und Antwort und erklärt den Kindern wie Wahlen funktionieren. Als Wahlhelfer stehen sie vor der Urne und assistieren allen, die noch nicht vorher gewählt haben. Sie erklären mithilfe der Stimmzettel, welche Kandidat*innen es gibt und dass sie eine Stimme abgeben dürfen. Man darf sich auch selber wählen. Die Polizei war auch mit zur Stelle, um bei Stimmenklau oder Wahlkorruption direkt zur Stelle zu sein.

Die Mediengewerke der Stadt, unterstützt von der Bühnenmoderation, riefen die kleinen Bewohner*innen mehrmals zur Wahl auf und erklärten ihnen dabei, warum Mitbestimmung so wichtig ist. Von den insgesamt 250 Kindern gaben beachtliche 170 ihre Stimme ab, was einer bemerkenswerten Wahlbeteiligung von 70% entspricht.

Knappes Rennen

Die geheimen Wahlen fanden bis 13 Uhr statt und das Rennen zwischen den drei Kandidat*innen war äußerst knapp. Mit 26 Stimmen setzte sich schließlich Enna durch und wurde zur neuen Bürgermeisterin gekürt. Den symbolischen Schlüssel der Stadt erhielt sie von der 18-jährigen Stella Herbst, ehemalige Bürgermeisterin der Kinderstadt und nun Mitglied des Orga-Teams.

Enna, eine 12-jährige Schülerin aus Osmarsleben, ist eine begeisterte Sportlerin, die gerne Rudern und Reiten praktiziert. Zusätzlich spielt sie Gitarre und Querflöte. Interessanterweise hat sie am Vortag im Standesamt Bärenhausen Milena geheiratet, die mit 21 Stimmen als eine der Stadträtinnen gewählt wurde.

Enna wird nun für sieben Tage die Geschicke der Kinderstadt leiten und als erste Amtshandlung den Journalist*innen des Bärenhausener Kuriers ein Interview geben. Gegenüber dem Kurier äußerte sie: „Ich möchte die Löhne erhöhen und die Steuern senken. Es ist nicht fair, wenn man einen Teil seines Lohns wieder abgeben muss.“ Diese Ideen wird sie jedoch zunächst mit den fünf Stadträten besprechen müssen. Vor ihrer Amtszeit arbeitete Enna im Glaubenshaus, bei der Feuerwehr und in der Lohnstelle. Für sie ist es das erste Mal, dass sie in der Kinderstadt Bärenhausen als Bürgermeisterin fungiert. In der Zukunft möchte sie gerne in der Gerichtsmedizin tätig sein und sich mit Kriminalfällen befassen.